Dezember 20

Rabat und weiter am Atlantik

Mittwoch, 20. Dezember:
Großer Abschied von Erik und Karoline. Erik fragt mich noch, ob wir mal zusammen eine Reise machen wollen! Richard und Hillary wünschen ich viel Glück.
Dann fahre ich über die Autobahn nach Rabat und finde auch den Parkplatz direkt unter der Kasbah der Oudaias.

Tolle Lage, Übernachtung aber nicht erlaubt.
Die Zeit reicht gerade für einen Rundgang durch den Andalusischen Garten

und die Gassen der Kasbah. Schöne Aussichten über die Flussmündung,

zur Neustadt von Rabat und hinüber nach Salé.

Kurzer Gang über den Friedhof mit freiem Blick über den Atlantik.

Danach noch durch die Rue des Consuls mit den Teppichverkäufern und diversen Kunsthandwerkern.

Sehr entspannter Bummel ohne Anmache der Händler.


Weiterfahrt nach Mohammedia über die Küstenstraße mit etwas Stress beim meerseitigen Umrunden von Rabat. Aber mein heilix Blechle bleibt unversehrt. Erreiche den angesagten Campingplatz und die Gruppe pünktlich 17:30Uhr MEZ.
Abendessen (gegrilltes Huhn mit Brot im Restaurant vom Campingplatz).

Hier geht’s später weiter mit Essaouira, Agadir. Wir machen zuerst jedoch einen Abstecher nach Marrakesch

Samstag, 23. Dezember:
Essaouira

 

Jeder Reiseführer schwärmt von dieser Stadt – ihre Lage am Atlantik, der kleine Fischerhafen mit den Befestigungsanlagen und der Medina (UNESCO-Weltkulturerbe). Bei unserem Besuch ist eine gewaltige Renovierung im Gange. Viele Straßen und Plätze werden neu gepflastert. Umfangreiche Arbeiten am Hafen und an der Strandpromenade behindern den Verkehr.
Ich laufe durch die Altstadt, verlaufe mich manchmal, finde aber immer wieder zum zentralen Markplatz, von dem aus gerade Straßen stets zu einem der Stadttore führen.

 

 

Sollte ich wieder mal in der Stadt sein, dann führt mein erster Gang zur Patisserie Driss. Die Blätterteigstückchen, die ich dort bekomme, sind vom feinsten. Und man sitzt schön im Innenhof. Klar, dass diese Stadt viele bildende Künstler anzieht. Besonders Arbeiten aus Thujenholz sind zu finden, wobei schon die Vielzahl von identischen Kästchen, Tabletts und Tischen auf maschinelle Herstellung deutet.

Die Fischer bieten Sardinen natürlich, aber auch Muränen, Aale, Haifische, Rochen, Barrakudas, Thunfische und sonstiges Getier an. Wir kaufen im Hafen gemeinsam Fisch ein (d.h. Christian, unser Guide sucht aus und bezahlt). Anschließend gibt Christian den Einkauf einem Arbeiter, der das Ausnehmen, Schuppen und Zerteilen besorgt. Der Lohn für diese Arbeit wurde zuvor verhandelt. Das Grillen lassen wir am Fischmarkt im Zentrum von einer Garküche besorgen, die auch Tische und Bänke für ihre Gäste bereitstellt. Messer und Gabel brauchen wir ja nicht mehr – Abfälle wie Gräten und Fischköpfe bleiben auf der Wachstuchdecke zurück. Das war wieder richtig interessant, und hat gut geschmeckt.

Unsere Wohnmobile stehen direkt neben der Stadtmauer auf einem Parkplatz. Ideal für mehrere Besichtigungsgänge am Tag. Dumm nur, dass sich neben, hinter oder vor unseren Autos alle möglichen Männer herumtrieben, in Gruppen am Randstein zusammensaßen und manche von uns bis zum frühen Morgen störten. Darum mochte ich keine zweite Nacht auf dem Parkplatz verbringen, sondern bin am Sonntage, den 24. Dezember schon vorausgefahren auf den Campingplatz Terre d’Ocean, 20km nördlich von Agadir.

Dezember 18

Moulay Bousselham an der Lagune

Montag, 18. Dezember:
5GByte Internet für 50MAD + 20MAD für die

Simkarte. Damit rüste ich mein altes Smartphone auf und lasse es als Hotspot für die anderen Geräte arbeiten. Jetzt kann ich sogar in der Wüste ins Internet gehen!
Vorerst fährt die Gruppe nach Moulay Bousselham auf einen direkt an der Lagune gelegenen Campingplatz. Die Sonne scheint und mein Gemüt beruhigt sich wieder nach dem misslungenen Gruppenstart am Abend zuvor.

Ich mache noch einen ausgedehnten Abendspaziergang  mit zwei anderen Einzelfahrern in den Ort und an den Strand.

Grandioser Sonnenuntergang und kurz darauf wieder rasche Abkühlung. Ich ziehe mich gerne ins Mobil zurück und koche einen Tee.

Impressionen von der Lagune

Müllabfuhr
Der Bootsführer
Flamingos
Lagunenfischer
Verbindung zum Atlantik

Dienstag, 19. Dezember:
Recht kühl in der Nacht, man sagte 5°C. Mein Stellplatz war ideal für Morgensonne, konnte beim Frühstück gut auftauen. Beim zweiten Kaffee in der Campingplatzbar treffe ich Erik und Karoline aus Belgien. Erik war Matheprof. an einer Fachhochschule. Wir verstehen uns gleich. Seine Frau ist Musiklehrerin. Sie haben einen 7-jährigen Jungen Emil, den sie unterwegs unterrichten, damit er die Schule nicht vermisst. Ich leihe ihnen meinen Campingführer über Nacht zum abfotografieren. Wir wollen in Kontakt bleiben.
Neben mir steht ein top hergerichteter T2 Bulli aus England.

Gefahren und gepflegt von Richard und Hillary. Sie möchten möglichst viel frei stehen. Sie erzählen sehr positiv von ihrer Lagunenfahrt mit einem Vogelkundler, der sie ganz nah an die Flamingos geführt hat. Im Gegensatz dazu war unsere Lagunenfahrt enttäuschend. Der Bootsführer hatte nur ein Blatt mit Muschelzeichnungen dabei, für die sich ohnehin niemand interessiert hat.
Zum Mittagessen führt uns Christian in ein uhriges Lokal am Fischmarkt, wo wir diverse Dips vorweg und danach Platten mit gebackenem und gegrilltem Fisch bekommen. Es schmeckt, war aber nichts besonderes. Wir gewöhnen uns auch an das Essen mit den Fingern. Schön, dass wir nicht in ein touristisches Lokal an der Hauptstraße gegangen sind. Das Essen war heute in Ordnung, ist aber mit 6Euro pro Person nach meinen Erfahrungen zu teuer bezahlt. Genauso die Lagunenfahrt, die mich 8Euro kosten wird. Das war sie wegen der 7 Personen in einem Boot auf keinen Fall wert.

Dezember 18

Larache und Lixus

Sonntag, 17. Dezember:
Ralf, ein einzelner Mitreisender, fährt mit mir zu den phönizischen und römischen Ausgrabungen „Lixus“ bei Larache. Wir lassen uns von einem Führer über das Gelände begleiten. Es gibt für Laien nicht so sehr spektakuläres zu sehen, eher Andeutungen der ehemaligen Theateranlage, Thermen und Tempel.

Doch die Lage über dem mäandernden Fluss ist wunderschön (Ralf erkennt in der Flusslandschaft die Elbe bei Dresden wieder!).
In Sichtweite liegt die weiße Hafenstadt Larache am Atlantik. Ein schöner Ausflug in angenehmer Gesellschaft.

Zurück in Asilah treffen wir zum späten Abend den Rest der Gruppe. Eigenartiger Weise sind wir jetzt 7 statt der versprochenen 6 Fahrzeuge. Der Ortsrundgang fällt wegen der Verspätung der Anreise recht knapp und wenig informativ aus. Alles freut sich nun auf das versprochene Abendessen. Doch das reservierte Restaurant ist geschlossen. Als Ersatz zwängen wir uns in ein kleines Etablissement. Dessen Küche – falls es überhaupt so etwas gibt, ist hoffnungslos überfordert. Nach einer Stunde Wartezeit bekommen wir drei lieblos zusammengestellte Tajine, zähes Huhn, kaum Gemüse und alles mit matschigen Pommes überdeckt. Die müssen wir uns zu zwölft teilen. Es gibt noch eine kaum genießbare „Fastensuppe“, die anscheinend von anderenorts angeschleppt wurde. Löffel sind Mangelware. Schade, dass die Gruppenreise so beginnt.

Dezember 18

Von Tanger nach Asilah

Samstag, 16. Dezember:
Wecken vom Gebetsruf (registrierte im Halbschlaf Sirenengeheul).
Erstes Ziel ist Cap Spartel mit seinem Leuchtturm – markiert die Einfahrt in die Straße von Gibraltar.

Das Café lädt mich doch gleich zum ersten Espresso, denke ich, doch ich sehe Marokkaner beim Frühstück und lasse mich verführen, ebenfalls ein Frühstück zu bestellen – Volltreffer! Frische Fladen aus verschiedenen Getreiden, süße Aufstriche, Käse, Ei. Dazu Kaffee, Orangensaft und Wasser. Das reicht mir bis zum späten Abend.
Ich nehme dann eine küstennahe Route, die mein Navi zwar nicht kennt, die jedenfalls teilweise gut ausgebaut ist. Offensichtlich in Erwartung größerer Touristenströme zur Sommerzeit. Denn viele Bauprojekte, davon manche schon wieder ruinös, sehen nach Sommerferienwohnungen aus.
Ein riesiges Projekt nennt sich „Ibn Battuta“, besteht aber im wesentlichen aus vierspurigen Zufahrten, die schon wieder zerfallen.

Ein kleinerer weißer Siedlungskomplex ist fertig, aber  Bauruinen zeugen von überzogenen Erwartungen.

In Asilah lerne ich endlich drei Mitreisende kennen, mit denen ich schon e-mail Kontakte hatte. Der vorgeschlagene Stellplatz wird leider gerade renoviert. So ziehe ich den einfachen stadtnahen Campingplatz vor.

Asilah muss einfach gefallen.

Die Medina, das touristische Kapital von Asilah, wird immer wieder von Künstlern mit Wandgemälden aufgehübscht oder anderweitig dekoriert, so wie im Bild mit Teppichen.

Die untergehende Sonne taucht die Küste in ein magisches Licht – einfach nur schön.Am Straßenrand werden Erdnüsse in Mengen angeboten – offensichtlich auch gekocht, wie ich das in Florida erlebt haben.

Dezember 17

Tanger

Freitag, 15. Dezember
Ibn Battuta, Weltreisender im 14. Jh, stammte aus Tanger. Erich Follath begab sich im Jahr 2015 auf eine Reise auf den Spuren von Ibn Battuta. Ausgerechnet auf der Fähre von Sète nach Tanger begann ich das Buch „Jenseits aller Grenzen“ über den Abenteurer Ibn Battuta von Erich Follath zu lesen. Der Autor verknüpft im Buch Teile des mittelalterlichen Reiseberichts mit seinen beruflichen Erfahrungen als Diplomatischer Korrespondent und den im Jahr 2015 gemachten Beobachtungen an 13 Stationen zwischen Tanger, Jakarta, Hangzhou und Istanbul. Die Landkarte des Reisenden berichtet noch von vielen Orten, die Ibn Battuta zwischen den Jahren 1325 und 1352 besuchte. Doch die Aktualität bezüglich der Weltlage im 21. Jh finde ich in dem vorliegenden Buch mit eben 13 Kapiteln und einem Nachwort mit Bezug auf jüngste (Anfang 2017) politische Vorgänge beeindruckend.

So, jetzt habe ich als Tourist ( „… where are you from?“), die Medina von Tanger besucht. Das Grabmal von Ibn Battuta ist heute leicht zu finden, denn die Stadt ließ auffällige Markierungen ‚Tombeau de Ibn Battuta–>‘ an Häusern im Gassengewirr der Median anbringen.

Die Tür zum kleinen Gebäude ist natürlich verschlossen.

Freitag ist ja Feiertag – alles (hauptsächlich Männer) strebt zum Freitagsgebet in die Moscheen. Die meisten Läden sind erstmal geschlossen. Deshalb kann ich recht ungestört durch die Gassen streifen. Männer biedern sich immer wieder als Führer an, doch ich kann sie manchmal durch „Ich liebe es, mich in der Medina zu verlaufen“ abschütteln.


Interessant das Museum in der Kasbah mit den Funden aus verschiedenen Besiedlungsepochen.

Danach ein Bummel wieder durch die Gassen zum „Petit Socco“, dem zentralen Platz, an dem berühmte Hotels und Treffpunkte wie das Café Tingis liegen.

schickes Hotel

Die Zeiten haben sich geändert und der Verfall ist nicht zu übersehen.

Shabby Hotel

Reiseführer behaupten aber, dass man sich heute um den Erhalt des Bestehenden bemüht. Mein Mittagessen besteht aus einem frisch gebackenen eierkuchenähnlichen Fladen und einem Tee von frischer Minze.
Da mich das Miteinander der Religionen interessiert, suche ich noch die Synagoge auf, die innen reich ausgestattet ist. Man öffnet für mich sogar den Schrein mit den Thorarollen. Außerhalb der Stadtmauer liegt der Jüdische Friedhof.

Er wird von drei Frauen bewacht. Mein Trinkgeld finden sie zu knapp, da sie ja zu dritt sind! Stört mich gar nicht, sollen sie doch schwesterlich teilen.
Die katholische Kathedrale ist leider geschlossen und an der Anglikanischen Kirche bin ich irgendwie vorbeigelaufen.
Im schönen „Old American Legation Museum“ sehe ich viele Erinnerungen an amerikanische Intellektuelle, Künstler und Politiker, sowie Dokumente der jahrhunderte alten Freundschaft zwischen den USA und Marokko. Der große Speisesaal ist um diese Zeit sogar schon mit einem  Christbaum geschmückt.
Zum Abschluss des Tages gönne ich mir Kaffee und Kuchen in einem internetfähigen Café am Place de Koweit. Nach 5 Reisetagen kann ich endlich ein Lebenszeichen von mir geben. Zum Glück hat noch niemand eine Vermisstenanzeige aufgegeben.
Ich bin sicher, dass ich wichtige Gebäude und Orte in der Stadt nicht gesehen habe. Man könnte schließlich wiederkommen!

Nachtrag: E. Follett schreibt ‚Ibn Battuta‘ ich las aber auch ‚Ibn Battouta‘ oder ‚Ibn Batouta‘. 

Dezember 15

Unterwegs nach Marokko

Dienstag:  Anstatt loszufahren, wäre ich lieber im warmen Zuhause geblieben! Es war kalt, regnete oder schneite sogar. Also wirklich kein Wetter zum Reisen. Von Bern bis Grenoble Dauerregen – eine üble Fahrerei in die Nacht hinein.

Aber ich hab’s geschafft bis Les Echelles, das ist etwa 20km westlich von Chambery. Ein liebevoll eingerichtetes Privatzimmer und ein warmer Empfang durch die Gastgeber haben mich entschädigt.

Donnerstag, 14. Dezember:

Überstanden habe ich auch die Überfährt nach Tanger etwas über 40 Stunden mit Stop in Barcelona. Etwas zäh dann die Zollabfertigung, da hauptsächlich Marokkaner mit vollgestopften Autos auf dem Schiff waren.

Schau mal, Gibraltar

Endlich losgelassen fährt mein Bus mich über die Küstenstraße N16 nach Tanger. Der Campingplatz Miramonte liegt ideal zur Stadtbesichtigung – leider geschlossen! Die Wächterjungs lassen mich aber zur Übernachtung rein!

Freitag, 15. Dezember:

Den Bus lasse ich einfach auf dem Campingplatz stehen. Stadtbesichtigung! Median, Kasbah mit Museum, Phönizische Gräber, Synagoge, … Jetzt endlich sitze ich in einem guten Café mit Internet und melde mich gesund und munter. Hoffe, dass ihr mich nicht vermisst habt.

Dezember 10

Abfahrtbereit

Heute, Samstag, den 9. Dezember, ist der Bus tatsächlich fertigepackt. In Tettnang wurde ich von Waltraud, Alex und Annelies mit vielen guten Wünschen auf die Reise eingestimmt. Das Abendessen dazu war Spitze!

In Langenargen habe ich mich auch schon beim Abendessen mit den Kindern verabschiedet. Von Inka bekam ich weihnachtliche Verpflegung zugesteckt, die muss noch 2 Wochen unter Verschluss bleiben!

Zwischen den anerkennenden Worten spüre ich bei allen, mit denen ich spreche, leise Bedenken zu meiner Unternehmung. Finde ich berechtigt, denn sie kennen ja meine jüngsten Baustellen. Es gibt Menschen, die unternehmen Reisen ohne ihren Wohnort zu verlassen. Ich gehöre nicht zu den glücklichen und muss die häusliche Bequemlichkeit aufgeben, um das Andere, was es auf der Erde noch gibt, kennen zu lernen. Der sesshafte Reisende mag das „Andere“ besser zu erfassen, als ich es je fertigbringe. Die körperliche und geistige Herausforderung, mich in fremder Landschaft, in unbekannten Städten zurecht zu finden, das zieht mich an. Falls ich dabei etwas über das Land in Erfahrung bringe, um so besser.

November 5

Unsere persönliche Höllenschlucht von Taborno

Durch den verwunschenen Zauberwald gehts per Mietwagen ins Anaga Gebirge. Mit Berührung der Wolkenbasis. Allein die Fahrt zum Ausgangspunkt ist also schon mal ein eigener Programmpunkt.

In der Cantina von Afur gibts erstmal nen kleinen Cafè, bevor wir uns aufn Weg machen. Hinter der Kapelle gibts ja so viele Wanderwege dass man eigentlich garnicht weiß wohin man soll! So landen wir nach etlichen Ups and Downs schließlich in Taborno. Eigentlich nur ein Nest, aber mit hübschen Ausblicken und auch ein paar anderen versprengten Touristen.

Puh, für Sesselpupser wie uns war das eigentlich auch schon ein ganz schönes Stück bis hierhin. Dabei liegt für die geplante Rundtour die eigentlich halsbrecherische Passage die im Rother Wanderführer schwarz markierte Tour noch vor uns! Der Abstieg zum Playa de Tamadite durch ein Barranco.

Ein von Dornen gespickter steiler Trampelpfad, teilweise wild bewuchert und mit tiefen felsigen Abgründen, wo die Beine allein bei dessen Anblick zu Wackelpudding werden. Jedenfalls hats uns beide schön auf den Arsch gesetzt. Immer denkt man, gleich das Meer zu erreichen.

Vorbei gehts etwas tiefer an winzigen Feldern, die wohl tatsächlich auch bestellt werden, mit kleinen Behausungen darauf. Der Strand am Meer unten ist wild und mit entsprechendem Küstenpanorama. Der Sand ist schwarz und grob, die Brandung hoch. Ein echter Abenteuer Ort mit wenig Leuten.

Es tut gut die Botten auszuziehen und die qualmenden Füße in den anbrandenden Wellen zu kühlen.

Zurück gehts auf dem direkten Weg nach Afur – wo irgendein Hirni ständig mit – einem Gewehr..? – rumballert.

GPS-Track

Animierter Satellitentrack auf Doarama

August 9

Über die Oder bis zur Elbe: Stargard,  Angermünde, Tangermünde

Ich mache noch Station in  Stargard in Pommern. Die auffällige Backsteinbasilika ist auch innen sehr schön. Sogar im Gewölbe finden sich gut restaurierte Fresken.
Beim Bummeln durch die Innenstadt finde einen kleinen Friseurladen und lasse mir die Haare kürzen. Die etwas betagtere Chefin verlangt umgerechnet 2,50€. Das wäre bei und das Trinkgeld zu einem günstigen Herrenhaarschnitt. Preisfrage: Was würdest du jetzt der Friseurin als Trinkgeld geben?

 

 

 

 

 

Ich wähle die kleine Brücke über die Oder bei Schwedt. Endlich wieder breitere und glatte Landstraßen! In der Nähe liegt Angermünde.

 

 

 

Leider gibt es am Freitag Abend kein Orgelkonzert in der Kirche, erst am Samstag. So werde ich den Organisten,  den ich vor drei Wochen in Cammin traf, nicht sehen können. Also weiterfahren Richtung Westen.

Ich übernachte auf einem Campingplatz im Feldberger Seengebiet, genieße am Morgen ein Bad im See.

 

 

 

Nächstes Tagesziel ist Tangermünde an der Elbe.Die Stadt ist einen Aufenthalt wert! Sehr sorgfältig renovierte Häuser.

 

Übernachten kann man auf dem kleinen Campingplatz, der vom Hafenmeister geleitet wird.

 

Vor der Abfahrt am nächsten Morgen entdecke ich noch diesen netten Laden:

SCHLUSS DER SOMMERREISE NACH RÜGEN UND POLEN

Danke fürs Lesen und für eure Kommentare

Thomas

August 7

Rückfahrt:  Ostpreußen, Kaschubien, Westpreußen

  1. Für die Rückfahrt wähle ich Straßen, die mich näher an die russische Grenze Richtung Kaliningrad, also Königsberg führen. Durch Orte hindurch, deren ostpreußische Namen auf meiner Karte eingetragen sind: Fürstenau ,  Marienthal, Landsberg (Ostpreußen), Schulzenvorwerk, Rosenort, Mehlsack, …
    Der Verkehr ist dünn in dieser Gegend, an grasüberwachsenen Schienensträngen malerisch verfallene Bahnhöfe. Wenigstens ist der Straßenzustand akzeptabel.

Ab Elbing nimmt der Verkehr wieder zu. Nach 6 Stunden Fahrt bin ich wieder in Kaschubien. Erste Übernachtung am Kaschubischen Freilichtmuseum.

Das Museum ist einen Besuch wert. Es gibt teilweise deutsche Erklärungen, die das deutsch-polnische Verhältnis ein wenig berühren.
(Abendessen in einem Hotelrestaurant mit Gitarrenmusik – schön)

 

 

 

Zwei weitere Übernachtungen auf einer Campinginsel, die nur über die kleine private Autofähre zu erreichen ist. Man darf auf der ganzen Insel beliebig stehen. Außergewöhnlich ist die Speisekarte des Restaurants. Es gibt Schlutzkrapfen, Kaiserschmarrn und überhaupt Tiroler Küche; ich nahm zum Abend Knoblauchspaghetti, bin ja alleine im Bus. Restaurant und Campingplatz leitet eine Tiroler Familie. Die Insel ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Weniger als 2 Autostunden von der Grenze entfernt ist der Platz für deutsche Familien ein  beliebtes Urlaubsziel geworden.