Januar 5

Wieder am Atlantik

Mittwoch, 3. – Freitag, 5. Januar:

Hier ein kleiner Fischerort, wo die Boote vom Traktor auf den Strand gezogen werden. Und die Fischer waren bei diesem Seegang doch tatsächlich draußen. Die Kleider liegen zum Trocknen auf dem Traktor und überall auf den Felsen in der Sonne.

 

So schön kann Camping sein! Camping Erkoute Park! Der Platz ist großzügig, gepflegt, bietet ein Restaurant / Café sowie einen kleinen Laden mit dem nötigsten. Zum Strand geht man ein paar Höhenmeter in 10 Minuten. Unsere Reisegrupe bleibt gleich mal drei Nächte hier (Wäsche waschen, Faulenzen, Baden). Eva und Christians Reisemobilheck wird an einem Abend zur Leinwand für eine Tatortfilmvorführung – genial. Genau von diesem Krimi kannte ich das Ende und freute mich, den Anfang sehen zu können.

Sidi Ifni ist 20km vom Campingplatz entfernt und auf dem Weg dorthin liegt der kleine Fischerort Legzira mit interessanter Steilküste und vielen Fischrestaurants. Beide Orte kann ich dank Mitfahrt in Lutz‘ Pkw gleich am ersten Tag besichtigen.

Leuchtturm in Sidi Ifni
Spanische Terrasse in Sidi Ifni
Felsentor bei Legzira
Angler am Strand

Ich verlasse ich den Erkounte Park schon nach 2 Tagen. Das Wetter soll stürmisch werden, deshalb verziehe ich mich mit meinem Segeltuch-Aufstelldach auf den besser geschützten Camping bei Sidi Ifni. So kann ich auch am Abend ungestört den Blog aktualisieren.

Sonnenuntergang in Legzira

In Sidi Ifni übe ich bei einem Silberhändler nochmals den Kampf der Zahlenkolonnen. Der erstandene Ring gefällt mir noch heute. Auch wegen der interessanten Truppenbewegungen unserer beiden Preisvorstellungen.

Januar 5

Eine Begegnung im Anti-Atlas

Dienstag, 2. Januar 2018:
Es ist eine beeindruckende Fahrt vom Anti-Atlas hinunter nach Tiznit. Die ersten Kilometer der Landstraße sind einspurig geteert mit hinreichend breiten Schotterstreifen daneben. Es gilt wieder: „Man achtet aufeinander, und der Klügere weicht aus.“ Später, wenn die Serpentinen nach unten beginnen, ist es eine gute Passstraße, wie wir es gewohnt sind.

Unterwegs komme ich an einer auffällig großen und gepflegten Moschee vorbei, bei der mir ein Islamisches Heiligtum auffällt: Ein niederer rechteckiger Quader, überdacht mit grün glasierten Ziegeln. (Habe mal gelesen, dass solche heiligen Stätten über die Kultur der Berber speziell in Marokko entstanden sind – strenggläubige Moslems lehnen solches als Sektierertum ab.)

Da mir die Landschaft insgesamt gefällt, halte ich ein paar hundert Metern nach der Moschee an und setze mich entspannt auf einen Stein. Es kommen zwei Marokkaner vorbei, von denen einer sehr gut französisch spricht. So kann ich ihn fragen, was es mit dem Heiligtum auf sich hat. Er erklärt mir, dass es einer Frau gewidmet ist – näheres verstand ich in meiner Unkenntnis der Religion leider nicht. Er ist im übrigen der Wächter der Moschee. Der Mann ist mir sehr sympatisch. Er freut sich, dass ich ihn und seinen Begleiter ein paar km bis zu seinem Heimatort mitnehme. Und siehe da, ich werde zu einem Kaffee eingeladen – bei seinem Bruder,   der ein schmuckes Café mitten im Ort hat. Der Ort ist gepflegt und offensichtlich aufstrebend. Das bestätigt mir der Mann. Höflich und unaufdringlich begleitet er mich noch zum Auto – schade, dass ich mir den Namen des Ortes nicht aufgeschrieben habe.

Dieses eher unauffällige Heiligtum, habe ich zuvor im Anti-Atlas gesehen.

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Unsere Reisegruppe trifft sich in Tiznit auf dem Camping Municipal vor der Stadtmauer. Ein sehr angenehmer Platz, trotz der vielen Überwinterer. Der Weg in die Stadt ist kurz, Einkäufe kann man schnell erledigen, das Angebot an Lebensmitteln ist wieder umfangreicher, als im trockenen Anti-Atlas. Ich übe mal richtig Feilschen und erstehe so ein Paar weiche Lederlatschen für’s Wohnmobil (in rot, damit ich sie auch finde). Tatsächlich empfinde ich diesen Kauf nach dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Preisvorstellungen als besonders befriedigend.

Januar 3

Silvester im Anti-Atlas


Samstag, 30. 12.:
Am Vorabend erhalten wir nicht nur die Koordinaten des Übernachtungsplatzes in Tafraoute, sondern auch Hinweise, welche der möglichen Anfahrtsrouten die schönsten Aussichten bereithält.Es geht hinauf in den Anti-Atlas, der trockener und daher in der Vegetation viel karger ist, als der Hohe Atlas. Die Straßenverhältnisse sind so gut, dass ich nebenher die Landschaft im Blick habe. Außerdem gibt es Ausweichstellen, an denen man gefahrlos anhalten kann.
Trotz der abweisenden trockenen Bergwelt sehe ich viele kleine Weiler. Manche kleben förmlich an den Berghängen, oder die Häuser drängen sich auf einer Bergkuppe. Ob sie denn auch bewohnt sind, kann ich im Vorbeifahren nicht erkennen. Oft verfallen auch die vorhandenen Lehmbauten, während daneben neu mit den heute üblichen Materialen gebaut wird.

Ein Höhepunkt der Fahrt ist die Besichtigung des Dorfes Agadir Tizourgane. Von Ferne gefällt schon die Lage auf einem markantenen steilen Hügel. Parken, Klopfen am Tor und schon werde ich für 20MAD eingelassen. Die Außenwände der ineinander verschachtelten Häusern sind mit flachen Natursteinen kunstvoll verziert. Alte Türen, geschnitzt und bemalt passen schön dazu. Man bietet Hotelzimmer an und es gibt eine Restauration auf einer Dachterrasse. Vieles ist schon perfekt restauriert, manche verfallene Ecke wartet noch darauf.

Weiterfahrt über einen windigen Pass und dann noch etwa 20km abwärts durch das Tal der Ammeln (einem Berberstamm) nach Tafraoute

Der Ort liegt in einem Talkessel, ist umgeben von Hügeln aus roten Granitsteinblöcken in den abenteuerlichsten Formen und Anordnungen. Und hinter den Hügeln erheben sich die hohen Felsberge des Anti-Atlas. Das Tal aber ist geprägt von großezügigen Palmenhainen für einen angenehmen Aufenthalt.

Sonntag, 31. Dezember:

Silvester 2017 – Besuch bei den Blauen Steinen per Pkw und Taxi. Sieht ja ganz nett aus, wenn auch die Farbe mal aufgefrischt werden könnte.

Mir gefallen die Granitfelsen besser mit dem natürlichen Farbenspiel der Rottöne.

Auf der Rückfahrt besuchen wir die Argan-Kooperative in einem schmucken Dorf mit sauberen geteerten Straßen. Christian erzählt uns, dass der derzeitige Landwirtschaftsminister aus diesem Dorf stammt – und den Ort kräftig unterstützt.

Den Nachmittag beschließen wir mit dem Besuch beim Schmalzkringelmann in Tafraoute.

Zurück in unserer Übernachtungsoase lassen wir uns das Abendessen ans Wohnmobil bringen. Es gibt Tajine, zubereitet von einer Frau aus der Ortschaft neben dem Palmenhain.

 

Die Silvesternacht begehen wir stilvoll versammelt um ein großes Feuer. Unser riesiger Vorrat an Holz und Palmwedeln reicht gerade mal die vier Stunden bis Mitternacht. Besonders die trockenen Palmwedel sorgen für dekorativen Funkenflug.

Wir leben nach Mitteleuropäischer Zeit, und begrüßen darum das Neue Jahr 2018 eine Stunde vor den Marokkanern!

Januar 2

Zwischen Hohem- und Anti-Atlas

Donnerstag, 28. bis Samstag, 30. Dezember:
Vom Camping am Atlantik fahren wir über Agadir nach Taroudannt, der Hauptstadt des Sous, der fruchtbaren Ebene zwischen Hohem Atlas und Anti-Atlas.
Ich hatte 2013 die Stadt für einen Tag durchstreift und freue mich auf den zweiten Besuch.

Wir stellen unsere Fahrzeuge auf einen idyllischen Campingplatz, der etwa 2km außerhalb liegt. Deshalb beginnen wir die Stadtbesichtigung mit Kutschen. Ein tolles Erlebnis für mich, da ich vorn neben dem Kutschers sitzen kann. Kaum zu fassen, wie Pferd und Wagen mühelos vom Kutscher durch enge Gassen gelenkt werden.
Die Stadtmauer aus Lehmziegeld erbaut, ist die Sehenswürdigkeit der Stadt. Ein Erlebnis ist das Eintauchen in einen der Suks. Es ist immer spannend, zu sehen, an welchem Ende man herauskommt. Und das kann dauern.

Kamelsattler
Schreinerstraße

Besonders beeindruckt bin ich auch diesmal wieder vom Berbermarkt. Frauen sitzen am Boden und verlesen Getreide. Verkauft wird es dann aus Säcken. Und daneben ist eine Getreidemühle für Mahlaufträge bereit. Ein ganzer Straßenzug ist Schreinern vorbehalten. Die Straße ist Teil der Werkstätten. An der nächsten Ecke warten Hühner, in Käfigen, oder aufgehängt an zusammengebundenen Füßen auf Käufer.
Es gibt auch ein kleines Kasbahviertel, in das man durch wuchtige Lehmziegelportale hineingehen kann.

Das war’s dann aber auch schon mit den historischen Sehenswürdigkeiten.
Der Stadt muss es finanziell recht gut gehen, denn sie leistet sich im neueren Teil einen schönen und recht gepflegten Park.

 

Am Abend führt uns der Campingplatzwart zur Ölmühle nebenan. Eva traut sich das Ergebnis der Pressung zur kosten.

 

 

Freitag, 29. Dezember:
Ausflug mit Heidi und Lutz auf den 2100m hohen Pass Tizni-n Test im Hohen Atlas.Es ist der ehemalige Karawanenweg von Taroudannt nach Marrakesch, der nun weniger beschwerlich mit jedem Fahrzeug befahren werden kann.

Tunnels oder Viadukte gibt es nicht, so passt sich die Straße den tief eingekerbten Seitenschluchten des Bergmassivs an. Ohne seitliche Randbegrenzung hat man immer wieder schöne Tiefblicke, wir halten da gelegentlich die Luft an. Lutz, unser tapferer Fahrer ist nicht ganz schwindelfrei – doch alles geht gut, es gibt auf der Passhöhe sogar ein Café-Restaurant mit freundlicher Bedienung und gutem Berber-Omelette.

Januar 1

Weihnachten am Atlantik

Sonntag, 24. Dezember:

Heiligabend mit gemeinsamem Abendessen zu fünft – jeder steuert etwas zum Menü bei und es gelingt. Wir sitzen noch bis 23 Uhr warm eingepackt draußen.

Montag, 25. bis Donnerstag, 28. Dezember:

In dieser Bucht lieg der Platz

Der Platz Terre d’Ocean liegt etwa 80m über dem Meer.

Die Aussicht ist schön und garniert mit wunderbaren Sonnenuntergängen.

Fotosession am Strand

Faulenzen, Wandern, Fotografieren mit dem Mietwagen in’s Paradiestal fahren und etwas Wäsche waschen.

Der Platz ist beliebt bei Überwinterern. Die meisten aus Frankreich. Manche bleiben 5 Monate. Fernsehen ist Pflicht, kleine Wanderungen, jede Woche einmal Einkaufen – man ist mit dem eigenen Mobil, dem Beobachten der Nachbarn und dem Treffen mit Freunden beschäftigt. Es gibt offensichtlich keine Langeweile. Für Mobilität sorgt der Roller auf dem Heckträger, der Pkw oder der Quad auf dem Anhänger.

 

 

 

Mir haben die 4 Übernachtungen auf dem schönen Platz gereicht. Es kann weitergehen.