Januar 21

Kasbahs satt

Mittwoch, 17. Januar:

Der Wind hat sich heute gelegt. Ich fahre von Zagora nach Agdz. Es geht durch das Draa Tal in Richtung Anti-Atlas. Hier häuft sich in den Dörfern schon die Lehmarchitektur der Kasbahs. Das sind burgartige Wohnanlagen vermögender Familien. In ihnen wohnten – in wenigen sogar heute noch – die Angehörigen der Familie, ihre Bediensteten und einiges Vieh. Auffallend ist die gleichartige Struktur der Bauten, mit oft quadratischem Grundriss, 4 Ecktürmen und einem Innenhof. Die Außenwände, besonders an den Türmen sind verziert.

Innenhof der Kasbah Timidarte

Ich habe eine in alter Handwerkstechnik renovierte Kasbah (Kasbah Timidarte) besichtigt, die nun ein Herberge ist. Die Zimmer sind in jedem der drei Stockwerke über Gänge um den Innenhof herum zugänglich. Die Renovierungsarbeit wurde vom Staat mit dem Preis für verantwortlichen Tourismus ausgezeichnet. Eine gute Adresse, um seinen Campingbus mal einfach für eine angenehme Übernachtung zu verlassen.

Das Dorf Tamnougalte
Eingangstor der Kasbah des Caids

Ich wandere auch noch durch das Dorf Tamnougalte. Hier steht die älteste Kasbah des Draa-Tals, die große und teilweise renovierte Kasbah des Caids. Allein schon der Gang durch das Dorf mit den verfallenen Lehmbauten ist ein Erlebnis. Die Kasbah des Caids kann man auch besichtigen, was ich mir wegen Zeitmangel erspare. Schließlich muss ich noch bei Tagslicht zu unserem Tagesziel, dem Campingplatz in Agdz kommen.

 

 

Der folgende Donnerstag, 18. Januar ist der etwas längeren Fahrt durch den Anti-Atlas über Tazenakht nach Ait Ben Haddou gewidmet. An der Strecke liegt ein Bergbaugebiet (Kobaltmine?).

Teppichkooperative in Tazenakht

In Tazenakht gibt es viele Teppichkooperativen. Wir besichtigen eine, sehen zwei Frauen bei ihrer Arbeit am Webstuhl zu. Die Qualität der Teppiche bewerten unsere mitreisenden Teppichspezialisten als hervorragend. Auch die Preise offensichtlich angemessen. Ich kann mich mit meinen geringen Kenntnissen der Materie nicht zum Kauf eines Teppichs entschließen.

 

Die Kasbahs in Ait Ben Haddou

In Ait Ben Haddou stehen die Kasbahs dicht an dicht, dass die Andenkenhändler kaum Platz dazwischen haben. Im Abendlicht steige ich noch durch die Gassen nach oben. Da die Tagestouristen schon abgezogen sind, habe ich freien Blick über dieses einmalige Ensemble.

In Ait Ben Haddou

Wenn ich dachte, nun ist es genug mit Kasbahs, habe ich mich sehr getäuscht. Es geht nämlich am nächsten Tag (Freitag, 19. Januar)  verstärkt weiter. Das ganze Dades-Tal ab Ouarzazate ist von Dörfern mit (meist verfallenen) Kasbahs geprägt. So oft mag ich denn doch nicht anhalten und fotografieren. Jedenfalls erreiche ich noch rechtzeitig zum Start einer kleinen Wanderung den Campingplatz „Pattes des singes“ bei den Affenpfotenfelsen.



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Veröffentlicht von OpTh75 in Kategorie "Marokko 2017/18

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