Protokoll: Flora-Fauna-Habitat – Naturschutz am Beispiel der „wilden“ Flusslandschaft
Wir treffen Emil vom Naturpark Tiroler Lech, der gleichzeitig auch Mitglied bei Natopia ist. Mit ihm begehen wir den Trockenauwald zu einer Lehr-Wanderung. Der Trockenauwald zeichnet sich durch eine sehr dünne Humusschicht aus, mit nicht wasserspeicherndem Geröll darunter.
Die Leitarten des Auwalds sind Föhre (österreichischer Begriff für Kiefer), Tamariske und Weide (Salix), aus deren Rinde früher Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin) zur Schmerzstillung gewonnen wurde.
Durch frühere Überschwemmungen des Lech wurde durch bestimmte Baumaßnahmen (Buhnen und Geröllsperren an den Zuflüssen) versucht, den Fluss zu zähmen. Jedoch nach zunehmend schweren Überschwemmungen des Lech wurde die Sachlage neu beurteilt und festgestellt, dass durch diese Baumaßnahmen der Flusspegel und damit der Grundwasserspiegel gesunken war. Dies war das Gegenteil dessen, was eigentlich erreicht werden sollte.
Aus diesem Grund wurde für die Renaturierung der Rückbau der Buhnen und der Bau einer Geschiebefalle beschlossen. Außerdem wurden die Geröllsperren der Zuflüsse wieder geöffnet.
Auf unserer heutigen Wanderung sahen wir verschiedenste Orchideen, wie zum Beispiel das seltene Wintergrün, die weiße Waldhyazinthe, das große Zweiblatt, das gefleckte Knabenkraut und die wohlriechende Händelwurz. Des weiteren sahen wir die giftigste Pflanze Europas, den blauen Eisenhut; außerdem Wacholder in Form von Bäumen und die Vitamin C-haltige Berberitze.
Was wir leider nicht beobachten konnten, waren ausgewilderte Steinadler sowie Gänsegeier. Letztere hatten sich aus anderen Naturschutzgebieten am Lech angesiedelt. Der Fluss selbst beherbergt ein kinderfressendes Monstrum namens Bluatschink, eine Art Wasserwolpertinger. Für die Dauer einer Woche seien auch zwei Exemplare deutscher Wolpertinger am Lech beobachtet worden, wie Aufnahmen belegen. Der weitere Verbleib dieser Exemplare ist unklar, Vermutungen lassen annehmen dass sie wieder ins Herkunftsland zurückgekehrt sind.
Dieses Protokoll wurde erstellt in Co-Produktion von Annette und Björn, mit Unterstützung von Rainer